Frankfurt zur Zeit Telemanns

 

Frankfurt war zu Beginn des 18. Jahrhunderts eine Reichsstadt mit knapp 30.000 Einwohnern, die staatsrechtlich unmittelbar dem Kaiser unterstand. An der Spitze des reichsstädtischen Staatswesens stand ein vom Rat bestellter Schultheiß, dessen Befugnisse jedoch eher repräsentativer Art waren. Das eigentliche Machtzentrum aber bildete der Rat.

Das Patriziat, das im Frankfurter Rat dominierte und faktisch die uneingeschränkte politische Macht in seinen Händen hielt, bestand aus einer geringen Zahl von ratsfähigen Familien, die sich zum größten Teil in zwei "Stubengesellschaften" (benannt nach den "Trinkstuben", in denen ihre Zusammenkünfte stattfanden) zusammengeschlossen hatten: den Gesellschaften Altenlimpurg und Frauenstein.

Auf Initiative Telemanns wurde die Konzerttätigkeit des Collegium musicum im Jahr 1713 wiederbelebt. Zweck der Vereinigung war die Aufführung von wöchentlichen Konzerten. Dies war der Beginn des regelmäßigen Konzertwesens in Frankfurt. Die Konzerte fanden im Saale des Hauses Braunfels statt.